5600 km quer durch Europa
19 Tage in 6 Ländern in 20 Städten!
Klingt verrückt? War es auch!
Aber es war auch sehr abwechslungsreich, spannend, herausfordernd, erholsam und hat unseren Horizont in vielerlei Hinsicht sehr erweitert!
Unser fahrbarer Untersatz für die drei Wochen war Manni, ein Ford Mustang V8 Cabrio von 2013/2014 (US-Import). Er hat uns hervorragende Dienste geleistet!
Gestartet sind wir in Rodheim (nahe Frankfurt am Main). Von dort ging es erstmal nach Paris, wo wir unsere touristischen Kenntnisse bei Spaziergängen, einer Seine-Fahrt und dem Besuch des Rodin-Museums aufgefrischt haben. Wir fuhren anschließend mit einem Zwischenstop in Versailles weiter nach La Rochelle, direkt an die Atlantikküste. Was für ein zauberhaftes Fleckchen Erde! Hier haben wir uns sofort wohl gefühlt.
Der nächste Streckenabschnitt führte in den spanischen Norden: Nach einem Zwischenstop in einem eher enttäuschenden San Sebastián verbrachten wir viel Zeit in Bilbao und erlebten den lustigsten Museumsbesuch im Guggenheim-Museum. Die Ausstellungen waren aber auch zu schräg: Tampon-Kronleuchter, tanzende Bügeleisen-Männchen, Pumps aus Kochtöpfen… Wir hatten definitiv unseren Spaß dort! Dass die Katze vor dem Museum eigentlich ein Hund ist, genauer gesagt ein West Highland Terrier Welpe, haben wir auch gelernt. 🙂
Den Umweg durch San Vicente de la Barquera haben wir sehr genossen. Doch im Gegensatz zu Gijón waren sowohl San Vicente als auch A Coruña die schöneren Ausflugsziele. Etwas mehr Zeit verbrachten wir dann in Santiago de Compostela, wo wir im Parador “Hospital de los Reyes Católicos” direkt neben der Kathedrale übernachteten. Hier waren Tradition und Geschichte überall spürbar.
Weiter ging es quer durch den Nord-Osten den Landes nach Burgos. Unser Hotel, das NH Collection Palacio de Burgos, war schon sehr beeindruckend, doch die Stadt hat nicht ohne Grund den Status “UNESCO Weltkulturerbe”: Die Kathedrale war atemberaubend! Stundenlang haben wir dort jedes Detail fotografiert. Traumhaft!
Auf dem Weg nach Zaragoza haben wir einen kurzen touristischen Zwischenstop in Astorga eingelegt. Als Gaudí-Fan muss man das gesehen haben: Ein beeindruckender Bischofssitz direkt neben einer nicht weniger beeindruckenden Kirche, der man ihre verschiedenen Bauabschnitte deutlich ansieht. Schade nur, dass Gaudí den Bischöfen wohl zu extzentrisch war. Gewohnt hat in diesem Bischofssitz jedenfalls keiner von ihnen.
Wir kreuzten auf unserer Reise den Null-Meridian und konnten zusehen, wie sich die grüne, hügelige Berglandschaft langsam in eine wüstenartige, trockene Steppe verwandelte. Erst Richtung Südküste, in Sitges und Barcelona, wurde es wieder grüner um uns herum. Sitges und Barcelona waren ein Heimspiel: Hier fühlen wir uns wie zuhause und haben die Zeit am Meer sehr genossen. Einzig die Gewitter über Barcelonas Hausberg Montjuic, welche wir als Gäste des Hotels Miramar aus allernächster Nähe erleben durften, waren nachhaltig beeindruckend. “Pitchblack” hat für uns an diesem Abend eine sehr greifbare Bedeutung bekommen.
Dann ging es an der Küste entlang nach Marseille, wo wir eine liebe Freundin getroffen haben, die mit uns gemeinsam Marseille, Nizza und Monaco entdeckte. So enttäuschend Cannes, St. Tropéz und Nizza für uns waren, so sehr haben wir über den provençalischen Ortsnamen “Ollioules” gelacht. Monaco hat uns allen, trotz der unzähligen Glamour-Berichte und Klischees, die man über diese Stadt so liest, sehr gut gefallen.
Doch schon bald kehrten wir Albert & Charlènes Heimat den Rücken zu und begaben uns auf die Abenteuerreise nach Italien: Baufällig erscheinende Brücken an felsigen Abhängen, Tunnel, an denen das Wasser die Wände herunterlief – wer das ohne mulmiges Gefühl meistert, ist hart im Nehmen. In Turin wurden wir aber einmal mehr mit dem wunderschönen Hotel NH Collection Piazza Carlina belohnt und konnten abends die typisch italiensche Küche in vollen Zügen genießen. Tags drauf ging es in das berühmte “Museo Nazionale dell’Automobile“, das nicht nur durch seine herausragende Sammlung verschiedenster Pkw beeindruckt, sondern vor allem durch die kreative Art und Weise, wie diese präsentiert werden. So macht Museum Spaß!
Was dann aber folgte, war eine riesige Herausforderung: 11,6 km durch ein 2.800 m hohes Bergmassiv: der Montblanc-Tunnel! Schon die Anfahrt war angsteinflößend. Auch der den Fiat 500 durch Lichtsignale und Hupen scheuchende Lkw auf der Gegenfahrbahn bleibt unvergessen. Als dann noch zahlreiche Polizei- und Krankenwagen direkt nach unserer Ausfahrt Richtung Tunnel fuhren, waren wir sehr besorgt. Zum Glück war aber im Tunnel nichts passiert, sondern eine der Seilbahnstationen abgebrannt, wo es keine Verletzten gab.
Auf der anderen Seite kamen wir dann schnell in der Schweiz an, wo wir uns in Genf und tags drauf in Zürich ein wenig umgeschaut haben. Allerdings ist das dortige Preisgefüge sehr sportlich, auch wenn die Städte mit ihren Seen und Bergen natürlich eine hohe Lebensqualität bieten.
Nach 5.593,5 km, unzähligen Litern Benzin, Übernachtungen in 14 verschiedenen Hotels, sehr vielen exzellenten Dinners und voller Eindrücke von den schönsten Ecken Frankreichs, Spaniens, Italiens und der Schweiz kamen wir braungebrannt wieder zuhause an. Nun ja, eher “Grillbirne” und “50 Shades of Krebs” – im Cabrio hat die Sonne so ihre Tücken. 😉
Das war mit Abstand einer der abwechslungsreichsten und schönsten Urlaube von Andrés und mir, von dessen Erlebnissen wir noch lange berichten werden.
La Rochelle, Monaco und natürlich immer wieder Barcelona waren unsere persönlichen Highlights dieses Trips.