Projekt Hochbeet – Selbstversorgung auf die kreative Art
Man nehme ein paar Paletten, ein paar Schrauben, Teichfolie und Erde -fertig ist das Hochbeet! Klingt einfach, kostet aber doch etwas Zeit, wenn man es richtig machen möchte.
Vor allem, wenn – wie in meinem Fall – bereits ein altes Hochbeet vorhanden ist, das erstmal abgebaut werden muss.
Dieses schaurig-schiefe Ungetüm, welches ich vor drei Jahren richtig toll fand, uns aber schon beim Aufbau echt Nervern gekostet hat, musste weg! Das bedeutete, Erdbeeren aus dem Beet in ein vorübergehendes Quartier verfrachten, ca. 5 cbm Erde rausschaufeln, das Drahtgitter auseinandernehmen und ca. 600 kg Gabionesteine aus dem Weg räumen.
Gesagt, getan! Nach ein paar Stunden war die Arbeitsfläche für das neue Hochbeet freigeräumt.
Ich hatte mich für ein robustes, praktisches und sehr großes Hochbeet aus Paletten entschieden. Folgende “Zutaten” musste ich dafür organiseren:
- 10 Paletten (ich habe Einwegpaletten genommen)
- Teichfolie zum Auskleiden der Seiten
- Hasengitter für den Boden, um Wühlmäuse o.ä. fernzuhalten
- 24 sehr lange Schrauben zum Verbinden der Paletten
- Kabelbinder zum Fixieren der Drahtgitter (nicht nötig bei Neuanlage)
- leistungstarker Akkuschrauber
Das Grundgerüst war schnell zusammengeschraubt. Aber ein leistungsstarker Akkuschrauber ist hierfür Pflicht!
Die schiere Größe meines zukünftigen neuen Hochbeets – 3,6m x 1,2m x 0,8m – jagte mir etwas Angst ein, aber ein Zurück gab es nicht mehr.
Also frisch ans Werk!
Um noch mehr Stabilität zu erreichen, habe ich zunächst die Drahtgitter innen mit den Paletten verbunden.
Natürlich habe ich auch die Teichfolie aus dem alten Hochbeet recycled und damit die Innenwände des Palettenhochbeets ausgekleidet.
Nun musste innen die Konstruktion noch verstärkt und gegen Einstürzen gesichert werden. Dazu nimmt man einfach 4 Füße inkl. Querstreben von den übrigen beiden Paletten und verschraubt diese an den Verbindungsstellen mit den außen stehenden Paletten. Das geht am besten zu zweit, da man hier mit Gegendruck arbeiten muss.
Als nächstes konnte ich das Hochbeet dann wieder befüllen.
Dazu habe ich unten stärkere Äste und Zweige verteilt (ca. 20 cm hoch), von denen ich nach den Stürmen der Vorwoche nicht wenige am Wegesrand finden konnte. Darauf schichtet man dann 10-15 cm gehäckselte Äste, Laub und andere Pflanzenreste. Dann folgen im Idealfall und bei Neuanlage 20 cm Kompost. Der Rest wird mit hochwertiger Erde aufgefüllt.
Da ich ja noch sehr viel Erde aus dem alten Beet hatte, habe ich diese direkt als dritte Schicht wieder ins Beet geschaufelt und mit Hornspänen vermischt. Nachdem die 5 cbm im neuen Beet verteilt waren, fehlten jedoch noch fast 25 cm an Höhe. Also ab in den Baumarkt und Nachschub geholt. Insgesamt habe ich 6.5 cbm Erde in dieses riesige Hochbeet verfrachtet!
Wiederverwertung bis ins letzte Detail!
Damit jedoch nicht genug… Auch außen herum fixierte ich nun die übrigen Drahtgitter vom alten Hochbeet und befüllte diese dann mit den ca. 600 kg Gabionesteinen.
Je mehr Seitenwände in neuer Pracht erstrahlten, desto glücklicher wurde ich.
Nun noch die Erdbeeren und den Rhabarber zurück an ihren neuen Platz und fertig – zumindest fürs erste!
Was für eine Arbeit!
Insgesamt habe ich knapp 5 Tage täglich 3-4 Stunden daran gewerkelt und danach brauchte mein Körper definitiv eine angemessene Erholungsphase. Aber das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen!
Vier Wochen nach Fertigstellung (und mit einer nachhaltigen Besserung des Wetters) gedeihen dort neben den Walderdbeeren, den großen Erdbeeren und dem Rhabarber auch Kohlrabi, Broccoli, Zucchini, Kürbis & Radieschen.
Als Gärtnerin könnte ich auf mein Werk nicht stolzer sein! Ich freue mich schon sehr auf die Ernte in einigen Wochen & Monaten…